Einstreu-Managementrichtlinien
bei der Mastgeflügelproduktion

Jeder Mastgeflügelproduzent wünscht sich trockene Einstreu. Nasse Einstreu führt zu gesundheitlichen Problemen im Bestand, zu höheren Herabstufungen und zum Keulen von Tieren im Verarbeitungsbetrieb. Ebenfalls kann nasse Einstreu am Ende der Mast schwer zu entsorgen sein.

Die Geflügelspezialisten von SKOV haben ihr Industriewissen vereint, um einige wesentliche Punkte zusammenzustellen, die Produzenten dabei helfen sollen, die Einstreuqualität zu verwalten und zu verbessern.

1.

Verwalten Sie die Trinkgeräte, um unnötige Leckagen im Stall zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass alle Nippel, Auffangschalen, Regler, Zuleitungen und Rohre in gutem Zustand sind, bevor Sie die Küken einstallen.

2.

Richtige Nippel und Auffangschalen für die Geflügelzucht verwenden. 360-Grad-Nippel sind am besten, besonders für große Masthähnchen
(> 3 kg). 12 pro Nippel unter 3 kg, 9 Masthähnchen pro Nippel über 3 kg und 10 Rundtränken (40 cm) / 1000 Masthähnchen nach dem Brüten.

3.

Animals pro Nippel entsprechend dem Stallklima wählen. Die Richtwerte sind: 9–12 Tiere pro Nippel bei heißem und 12–16 Tiere pro Nippel bei kaltem Klima.

4.

Futterschalen, Tränken, Heizgeräte und Beleuchtung gleichmäßig im Stall verteilen. Eng verlegte Futterbahnen können zu stark frequentierten Bereichen führen, in denen Tiere nicht ruhen möchten, und Bereichen mit hoher Lichtintensität können zu Vogelwanderungen führen. Durch beide Faktoren können feuchte und kalte Stellen im Stall entstehen.

5.

Kontrollieren Sie das Stallklima, um den Komfort und die Verteilung der Tiere zu optimieren. Optimaler Komfort in wärmeren Klimazonen kann durch die Verwendung von Lüftungsventilatoren erreicht werden, um einen Chill-Effekt zu erzielen. Wie stark keuchen die Tiere, wie gut sind sie im Stall verteilt? Diese Dinge gilt es zu überwachen, damit sich Tiere jeden Alters wohlfühlen. Ist es im Stall wärmer als nötig, steigt der Wasserverbrauch. Siehe Beispiel unten:

Hinweis: Bei tropischer Hitze wird bis zu doppelt so viel Wasser nach Alter aufgenommen.

6.

Auf das Wasser-/Futterverhältnis kommt es an. Bei Wasserüberschuss kann sich das Einstreu verschlechtern. Siehe Beispiel unten:

25.500 l entspricht rund 1 großen Wasserglas (400 ml) pro Quadratmeter und Tag während einer Mast. Zum Trocknen dieses Wasserüberschusses sind 5.000 Liter Dieselöl oder 5.000 kg Propangas erforderlich.

7.

Mit einem dualen Durchflussmesser wird der Wasserdruck nach der größten Futteraufnahme erhöht und nach der anfänglichen Fütterperiode wieder gesenkt. Ein dualer Durchflussmesser kann mit einem Fütter-/Lichtprogramm kombiniert werden.

8.

Tägliche Sichtprüfung von Nippeln und regelmäßige Kontrolle der Durchflussmenge auf altersgerechten Betrieb. Falsche Durchflussmenge und Tränkhöhe können sich auf Wasseraufnahme und -überschuss auswirken. Siehe empfohlene Durchflussmenge pro Nippel und Minute unten:

9.

Tränkhöhe unbedingt täglich anpassen.

Wasserverbrauch (WV) = Wasserkonsum (WK) + Wasserauslauf (WA). Winkel zwischen Schnabel und Nippel beträgt für Küken 35–45 Grad, für ältere Tiere hingegen 75–85 Grad.

10.

Abtropfschalen täglich kontrollieren. Ist Wasser in den Schalen? Dann ist der Druck zu hoch (Wasser wird aus Nippel gedrückt). Bei wenigen Tropfen Wasser sind Tränkhöhe und Wasserdruck hingegen in Ordnung. Die Schale ist trocken? Die Tränkelinie ist zu hoch oder der Wasserdruck zu niedrig.

Die Tränkelinie mit Abtropfschalen unter den Nippeln können etwas tiefer gelegt werden. Die Rundtränke sind auf Höhe der Tierrücken einzurichten.

11.

Bei Einstreu-Tests in Europa hat sich gezeigt, dass ein Mix aus Moos- und Hobelspäne Feuchtigkeit am besten absorbiert.

12.

Vor Einbringung von Einstreu hilft es, den Stallboden durch Vorheizen zu trocknen, weil so Kondenswasserbildung reduziert wird. Böden können vor Einbringung auf 28º–330º C vorgeheizt werden.

13.

Es wird empfohlen, vor der Einstallung der Küken eine Einstreutiefe von 1-2 cm gleichmäßig über den Stall zu verteilen (keine kalten Flecken vom Boden). Eine dünne Einstreuschicht hält den Boden warm. Durch eine dicke Schicht wird Kondensation unter dem trocknenden Einstreu vorgebeugt und die Temperatur des gedämmten Bodens gesenkt. Richtwert ist eine Bodentemperatur: von >300C während der Mast.

Zusammenfassung – Wichtige Tipps fürs Einstreu-Management

  • Funktionstüchtigkeit der Tränkanlage vor Einstallung der Küken kontrollieren
  • Richtige Anzahl und Art von Nippeln für die Masthähnchen im Stall verwenden
  • Wasserdruck und Tränkhöhe altersgerecht einstellen
  • Wasser-/Futterverhältnis von 1,7 für Nippel mit Auffangschalen
  • Duale Durchflussmesser gegen Überschusswasser einsetzen
  • Absorbierende Einstreu bei Einstallung der Küken von 1–2 cm Tiefe
  • Sicherstellen, dass den Masthähnchen ein ausgewogenes Futter mit gut verdaulichen Proteinen und nicht übermäßigem Salzgehalt verfüttert wird.
  • Verwenden Sie sauberes und desinfiziertes Wasser, um eine gute Darmgesundheit zu fördern.

Überschüssiges Wasser durch Stallbelüftung entfernen. Die ordnungsgemäße Kontrolle von Wasserverschwendung durch die Nippeln/Rundtränken ist jedoch weitaus effektiver.